Eine Welle der Ergriffenheit in der Vilser Kirche
Erstellt: 16.11.2015, 03:00 Uhr
Der Gospelchor Life Lights gab in der Vilser St.-Cyriakus-Kirche ein Konzert anlässlich seines fünfjährigen Bestehens. © Horst Friedrichs
Br.-Vilsen - Von Horst Friedrichs. Die Gründer sind noch alle dabei: Zwölf Mitglieder zählte der Gospelchor Life Lights aus Bruchhausen-Vilsen, als er vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde. „Immer mehr Sänger kamen dazu, und heute sind wir genau 31“, berichtet Chorleiterin Heidi Kinert-Brümmer nicht ohne Stolz. Heute, das war Samstag, der Tag des Konzerts in der Vilser St.-Cyriakus-Kirche. Die Besucher kamen in großen Scharen, und so waren alle Plätze besetzt, als Chor und Begleitband ihre Zuhörer auf eine mitreißende musikalische Reise voller Harmonie und Rhythmus entführten. Während draußen das Tageslicht schwand, hielt der Chor in der abgedunkelten Kirche unter Beifall seinen Einzug. Dabei wurde erstmals die Begeisterung deutlich, die das Publikum den Sängern und Musikern im Verlauf des Programms noch mehrfach zollen würde. Heidi Kinert-Brümmer sprach ihre Begrüßung mit getragener Pianobegleitung, und die alles umhüllende Dunkelheit leitete den Weg der Gedanken und des Mitgefühls in Frankreichs Hauptstadt, von wo der Terroranschlag vom Vorabend ganz Europa in Angst und Schrecken versetzt hatte. Dass der Terror sein Ziel, alles Leben in Erstarrung zu versetzen, dennoch nicht erreichen soll, machte der Gospelchor Life Lights mit seinem Geburtstagskonzert mehr als deutlich. Und mehr denn je, so schien es, beseelte dieser Wille die Ausdruckskraft der Stimmen und der Instrumente hin zu einem überwältigenden Klangkörper, der die Kraft des Glaubens bis in den letzten Winkel des Gotteshauses ausstrahlte. Ein weiteres deutliches Zeichen der Anteilnahme setzte der Chor, indem er das letzte Stück seines Programms den Opfern der Anschläge in Paris widmete. Das Kirchenschiff verwandelte sich in ein Lichtermeer, als jeder Zuhörer zum Gedenken an die Opfer von Paris eine Kerze anzündete. Währenddessen intonierten die Sänger und Musiker „We are the world, we are the children“ von Michael Jackson und Lionel Richie, und eine Welle der Ergriffenheit breitete sich geradezu spürbar in der St.-Cyriakus-Kirche aus. Schon bei seinem Erscheinen im Jahr 1985 hatte dieses Lied Menschen in aller Welt zu gemeinsamem Denken und Handeln vereint – vom Musikprojekt USA for Africa (United Support of Artists für Afrika) zur Sammlung für die Opfer der damaligen Hungersnot in Äthiopien begründet. Die überragende Strahlkraft des Stücks machte es weltweit zu einem Millionenerfolg. Das Life-Lights-Programm reichte von traditionellen bis zu modernen Gospelsongs. Mit dieser Bandbreite begeistert der Chor seine Zuhörer seit fünf Jahren immer wieder. Als Solisten traten auf: Jessica Dove, Heidi Kinert-Brümmer, Katharina Meyer, Hanna Odenwald, Claudia Schumacher und Bernd Schumacher. Die Begleitband formierten Andreas Pique (Klavier), Jens Stegemeyer (Gitarre), Essam Soliman (Bass) und Karsten Wurzel (Schlagzeug). Die musikalische Leitung hatte Heidi Kinert-Brümmer, während Tobias Jäckel für die Technik zuständig war.